Start Vogtland Bruchstelle 1938: Plauen beendet Crowdfunding erfolgreich
Artikel von: Björn Max Wagener
30.07.2024

Bruchstelle 1938: Plauen beendet Crowdfunding erfolgreich

Wochentag-Synagoge um 1930. Foto: Stadtarchiv Plauen / Fritz Nowotny

Mehr als 20.000 Euro kommen für Erhalt der Synagogenmauer zusammen

Plauen. Das Crowdfunding-Projekt „Bruchstelle 1938“ der Stadt Plauen zur Rettung eines Mauerrestes der 1938 zerstörten Plauener Synagoge war ein großer Erfolg. Innerhalb von 90 Tagen unterstützten über 130 Spender mit mehr als 150 Zuwendungen das Vorhaben und sammelten insgesamt 21.378 Euro – deutlich mehr als die angestrebten 15.000 Euro. Viele Bürger und Kirchgemeinden aus Plauen trugen zu diesem Erfolg bei. Besonders berührend ist die Beteiligung einer älteren Dame, deren Großvater in der Synagoge arbeitete und wohnte. Bei der Zerstörung der Synagoge verlor er nicht nur seine Arbeitsstätte, sondern auch sein Zuhause. Zusätzlich erhielt das Crowdfunding eine großzügige Spende von der Derichebourg Umwelt GmbH aus Düsseldorf, welche eine Niederlassung in der Nähe von Plauen unterhält. Durch diese Unterstützung wurde das Spendenziel weit übertroffen.

Frauengalerie in der Synagoge um 1930. Foto: Stadtarchiv Plauen / Fritz Nowotny

Mit den gesammelten Spenden kann das Projekt nun in die nächste Phase übergehen. Die Mauerformation der ehemaligen Synagoge steht unter Denkmalschutz und ist somit förderfähig durch das Sonderprogramm des Denkmalschutzes. Nach Klärung der Finanzierung sollen die Bauarbeiten im Frühjahr 2025 beginnen. Nach der Stabilisierung der Mauer wird die Sanierung des Reliktes erfolgen und der geplante Erinnerungsort entstehen.

Am ehemaligen Standort an der Ecke Engel- / Senefelder Straße erinnert heute diese Gedenktafel an die Synagoge. Foto: Stadt Plauen

Projektkoordinator Clemens Uhlig betonte die Bedeutung dieses Überrestes der Synagoge als Ausgangspunkt für Reflexion über die Vergangenheit und den Blick in die Zukunft. Die erhaltene Mauer soll nicht nur an die Zerstörung erinnern, sondern auch Fragen an die heutige Gesellschaft stellen und zur Auseinandersetzung mit Geschichte anregen.