Start Mittelsachsen Limbach-Oberfrohna: Hippodrom ist wieder ein Blickfang
Artikel von: Redaktion
05.06.2024

Limbach-Oberfrohna: Hippodrom ist wieder ein Blickfang

Das Team der Kreisnaturschutzstation „Gräfenmühle“, Mitglieder des Trägervereins Landschaftspfl egeverband Westsachsen und Mitarbeiter der Naturschutzbehörde des Landkreises Zwickau waren ebenfalls vor Ort und präsentierten sich an dem Tag mit verschiedenen Aktionen. Foto: Stadtverwaltung

Ein Kleinod gerettet

Limbach-Oberfrohna. Nach etwa zwei Jahren Bauzeit erstrahlt das 1925 errichtete Hippodrom im Stadtpark wieder in neuem Glanz. Zur Einweihung am 23. Mai strömten zahlreiche Schaulustige in den Park und nahmen den nach historischem Vorbild grundhaft neu aufgebauten Rundbau in Augenschein. Aufgrund des schlechten Zustandes der Holzrahmenkonstruktion konnte lediglich die Spitze des Daches erhalten und saniert werden. Oberbürgermeister Gerd Härtig dankte in seiner Ansprache allen am Bau Beteiligten – ausdrücklich auch der Denkmalschutzbehörde, die die Pläne der Stadt so mitgetragen hat.

Peter Burmeister, Malermeister im Ruhestand (l.), überreichte am Rande der ein von ihm gemaltes Stadtwappen an Oberbürgermeister Gerd Härtig und Peggy Süß hatte ein aus 27.776 Steinen gefertigtes „Diamant Painting“-Bild vom Seerosenteich mitgebrachte, welches sie ebenfalls übergab. Foto: Stadtverwaltung

Mit viel Engagement und Liebe zum Detail hatte Architekt Rico Schmidt alle Anforderungen und Wünsche umgesetzt, denn das Gebäude soll zukünftig nicht nur ein Blickfang sein, sondern intensiv genutzt werden. Einerseits ist eine Außenstelle der Kreisnaturschutzstation „Gräfenmühle“ eingerichtet worden, die zudem das Foyer als Ausstellungsfläche nutzt. Im neu entstandenen Mehrzweckraum sollen Stadtratssitzungen und andere Veranstaltungen stattfinden. Rund 2,6 Millionen Euro investierte die Stadt mit Fördermitteln des Bundes und des Landes in die Sanierung – 900.000 Euro stemmte sie dabei aus Eigenmitteln. Für das Land Sachsen nahm Prof. Thomas Popp, Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, an der Veranstaltung teil und betonte, dass er sich sehr darüber freue, dass die Sitzungen des Stadtrats zukünftig live übertragen werden und somit Demokratie für die Bürgerinnen und Bürger erlebbar wird.

Aufwertung des Areals

Der Oberbürgermeister hob hervor, dass das Hippodrom sich in eine Reihe von Maßnahmen einfüge, um das gesamte Areal aufzuwerten. Neben den bereits erfolgten Arbeiten im Stadtpark seien nun das neue Affen- und Sittichgehege im Tierpark und die Umgestaltung des Aktien-Areals die nächsten großen Schritte. Das Gebäude wurde 1925 vom Obst- und Gartenbauverein als „Hofbräuhaus“ an der Stelle eines bereits 1900 errichteten Glaspavillons erbaut. Genutzt wurde es für Veranstaltungen im damals aktuellen Stil bayrischer Wirtshäuser. Weitere Namen waren: „Altbayern“ oder „Festbau“, „Kuppelbau“ oder „Bierschwemme“. 1959 wurde es kurzzeitig als Manege für Pferde genutzt, daher rührt auch der bis heute verwendete Name „Hippodrom“. Ab 1960 diente es als Lager für die Textilindustrie, zudem hatte zeitweise der Stadtpark-Gärtner seine Gerätschaften dort untergestellt.

Prof. Thomas Popp, Sächsischer Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung (li), trug sich am Rande der Veranstaltung ins Ehrenbuch der Stadt ein. Foto: Stadtverwaltung

Nach 1990 stand der Rundbau leer und auf Initiative des Limbach-Oberfrohnaer Lions-Clubs wurde 1999 eine Skaterbahn eingerichtet, die 15 Jahre in Betrieb war. Aufgrund des ständigen starken Vandalismus musste diese 2014 endgültig gesperrt werden – das Gebäude verfiel mehr und mehr. Ab 2015 engagierte sich Oberbürgermeister Dr. Jesko Vogel stark für den Stadtpark und den Wiederaufbau des Gebäudes. Durch die Aufnahme des Areals in das Stadtumbauprogramm konnten die nötigen Fördermittel gewonnen werden und der Neuaufbau im Mai 2022 beginnen.