Start "Kein Kinderspiel - Kinder im Holocaust"
Artikel von: Uwe Wolf
27.01.2017

„Kein Kinderspiel – Kinder im Holocaust“

Eine Szene aus George Taboris „Mein Kampf“ mit Franka Anne Kahl und Ralph Sählbrandt. Foto: Jörg Metzner

Region. Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages eröffnet das Mittelsächsische Theater am Freitag, den 27.1 um 17:30 Uhr im Foyer die Ausstellung „Kein Kinderspiel – Kinder im Holocaust“ der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Gezeigt werden die Schicksale jüdischer Kinder, deren Kindheit durch den Holocaust ein jähes Ende fand. Wann immer es möglich war, spielten und lachten sie, um der grausamen Realität, die sie umgab, zu entfliehen.

Nach Schätzungen waren unter den rund 6 Millionen Opfern des Holocaust rund eineinhalb Millionen Kinder und Jugendliche, von denen nur wenige tausend überlebten. Auch die Geschichten von Freiberger Kindern werden in der Ausstellung erzählt. Zu ihnen gehört Werner Pinkus, der 1939 mit 13 Jahren von seinen Eltern getrennt wurde und durch einen der organisierten Kindertransporte nach England gerettet werden konnte. Die Ausstellung läuft bis zum 15. Februar. Anmeldungen von Schulklassen für Führungen nimmt das Theater gern entgegen.

Am Freitag Abend um 19.30 Uhr verabschiedet sich dann George Taboris „Mein Kampf“ vom Freiberger Spielplan – als Theatertag, d.h., alle Karten kosten im Vorverkauf und an der Abendkasse nur 7,- Euro. Ausgangspunkt für Taboris Farce ist eine unmögliche Begegnung: In einem Wiener Männerasyl trifft um 1910 der jüdische Buchhändler Schlomo Herzl den jungen Adolf Hitler. Der paart seine Aggressionen und seine Hypochondrie ängstlich mit Feindseligkeiten und Verschwörungstheorien, will keine menschlichen Regungen zulassen und humane Spielregeln nicht annehmen. Wie begegnet ihm Herzl? Mit welchen Mitteln tritt er ihm gegenüber? Liebe, Glaube – fest verwurzelt in Schlomos Herz – können sie einen Hitler erreichen, gar davon abhalten, die Welt in Brand zu setzen?